Man wirft dem sogenannten Wirtschaftsfunktionalismus übergroße Vereinheitlichung, Vermassung, Kälte, Geistlosigkeit und Langeweile vor. Der Verdacht besteht, dass die Demaskierungsstrategie der modernen Architektur eigentlich ein Maskierungsmanöver des Kapitalismus darstellt.
Als politisch konzeptioneller Bezug dient die Literaturtheorie Michail Bachtins, der Vielstimmigkeit und Dialogizität im modernen Roman beschreibt und den Begriff der Karnevalisierung prägt.Die Karnevalszeit als erlaubte Subversion von festen Verhaltensmustern und Konventionen einer
Gesellschaft. Die Karnevalszeit ist die „umgestülpte Welt“, die Gegenwelt, in der Maskierung, Verkleidung, Ironie und Lachen zu Instrumenten werden, um Autorität in Frage zu stellen.
Dem Karnevalesken werden seit
jeher freiheitliche, anti-hierarchische Tendenzen zugeschrieben. Gegenüber dem „Normalen“ setzt das Karnevaleske auf formale Figuren des Heterogenen, Ambivalenten, Mehrdeutigen, der Umkehrung, Übertreibung, In-sich-Widersprüchlichen und Grotesken